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11.02.2024 • Sonntag der 6. Woche im Jahreskreis

Die Zeit des zunehmenden Lichts Gedanken und Texte u.a. von Oscar Wilde und Gustav Schwab ausgewählt und vorgetragen von Franziska Bronnen.
Musikalische Gestaltung: Peter Gerhartz, Tasteninstrumente.

Zur Aufführung kommt auch die „Ode an Stanislaw Jewgrafowitsch“ Komposition für Orgel von Pierre-Dominique Ponnelle.
Einführung: Ulrich Schäfert 

Wo: München, St. Paul, St.-Pauls-Platz 11 

Franziska Bronnen, München 2019 

Franziska Bronnen

wuchs in Linz (Donau) auf und machte dort ihr Abitur. Als Jugendliche hatte sie bereits erste Auftritte als Schauspielerin. Sie studierte am Bruckner-Konservatorium, bevor sie in München ihre Ausbildung abschloss. Nach mehreren Theaterjahren, zunächst an der Württembergischen Landesbühne Esslingen, dann an den Städtischen Bühnen Nürnberg, begann die Fernseharbeit.

 Sie spielte Hauptrollen in dem Fontane-Dreiteiler »Der Stechlin«, in der Serie »Jauche und Levkojen«, in »Erinnerung an einen Sommer in Berlin«, in mehreren »Traumschiff-Folgen«, in der »Schwarzwaldklinik«, im »Havelkaiser« und vielen anderen Produktionen. Trotz dieser Fernsehverpflichtungen blieb sie dem Theater verbunden. Gastspiele an vielen Bühnen und Tourneen führten sie durch ganz Deutschland. (Hauptrollen u. a. in »Geschichte vom Soldaten«, »Onkel Wanja«, »Geschichten aus dem Wienerwald«, »Die geliebte Stimme«.)

 Sie machte viele Hörspiele und Rundfunkaufnahmen. Ihre Stimme war in der Werbung zu hören, u. a. von Ellen Betrix, sowie von Bayern 5. Außerdem war sie Dozentin an zwei Schauspielschulen. Neben Theater und Fernsehen macht Franziska Bronnen Hörbücher und Lesungen. Dabei liegt einer ihrer Schwerpunkte auf Texten von Stefan Zweig: »24 Stunden aus dem Leben einer Frau«, »Brief einer Unbekannten«, »Die spät bezahlte Schuld«, »Angst«, »Die Welt von gestern« u. a. Außerdem liest sie Krimi-Klassiker wie Edgar Allan Poe, Ambrose Bierce und Roald Dahl und Science-Fiction-Erzählungen von Ray Bradbury, Lyrik u. a. von Inge Müller, Gertrud Kolmar, Paul Celan, Peter Huchel, »Traumgedichte«, Erzählungen beispielsweise von Kleist über Maupassant, Herman Melville, Joseph Roth bis Irène Nemirowsky, die Erinnerungen von Emilie Schindler, A.R. Gurney’s Briefroman »Love Letters« oder den Briefwechsel zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms.

Zuletzt standen Lyrik und Prosa aus dem mystischen Kulturkreis Czernowitz im Mittelpunkt ihrer Lesungen.

Seit 2012 hat sie zusammen mit dem Germanisten Prof. Lutz Götze in der Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt in Berlin einen Lesezyklus über die Nachkriegsliteratur in Ost- und Westdeutschland: »So viel Anfang war nie«.

 Ihr Vater ist der Schriftsteller Arnolt Bronnen (1895-1959), besonders bekannt durch das Drama „Vatermord“. 

Sie ist mit dem Komponisten und Dirigenten Pierre-Dominique Ponnelle verheiratet.

 

 

 

Ausschnitt aus der Lesung „Ich ritt in die Nacht“ zum 50. Todestag und 100. Geburtstag von Paul Celan 2020

Lesung mit Franziska Bronnen

 

In die Seelenlandschaft der Bukowina

Czernowitz – Die Stadt in der Menschen und Bücher leben

Würde ist das Wort, das einem an diesem Abend immer wieder durch den Kopf geht. Die Würde, die die Schauspielerin Franziska Bronnen ausstrahlt, als sie die Gedichte Czernowitzer Lyriker vorträgt, aber auch die Würde, um nicht zu sagen Erhabenheit dieser Lyrik selbst.

Gedichte zu rezitieren ist eine Kunst – und Franziska Bronnen, eine Grand Dame, beherrscht sie meisterlich. Sie trägt die Lyrik nicht vor, sie lebt sie, macht sie lebendig, lässt ihr Publikum teilhaben am Zauber der verlorenen Lebenswelt Czernowitz‘.

Als Bronnen schließlich die „Todesfuge“ Celans interpretiert, mit Empathie und Trauer, Wut und Faszination für dieses Jahrhundertgedicht, verneigt man sich mit Bronnen tief vor dem großen Lyriker.

Schönheit und Trauer, Gemeinschaft und Verfolgung, Heimat und Heimatlosigkeit – große Themen in der verknappter Gedichtform eindrücklich vorgetragen – ein würdevoller Abend.

Tanja Weber, 11.10.2018

Filmografie

1964

Der Trojanische Krieg findet nicht statt

1966

Kostenpflichtig zum Tode verurteilt
Jeanne oder Die Lerche
Die fünfte Kolonne (Fernsehserie) – Ein Auftrag für …

1968

Die Wilde

1969

Kamasutra – Vollendung der Liebe

1970

Das Kriminalmuseum (Fernsehserie) – Wer klingelt schon zur Fernsehzeit

1971

Mitten in der Nacht

1972

Erinnerung an einen Sommer in Berlin

1974

Tod eines Mannequins

1975

Der Stechlin (Dreiteiler)

1977

Sonderdezernat K1 – Der Blumenmörder

1979

St. Pauli-Landungsbrücken – Der Runner
Jauche und Levkojen (Mehrteiler)
Der Alte – Folge 26: Neue Sachlichkeit

1980

Derrick – Folge 75: Eine unheimlich starke Persönlichkeit
Nirgendwo ist Poenichen

1981

Die Fahrt nach Schlangenbad

1982

Derrick – Hausmusik

1983

Hanna von acht bis acht
Tiefe Wasser

1984

Berliner Weiße mit Schuß – Folge 1: Frühere Verhältnisse
Wenn ich mich fürchte

1986-1987

Die Schwarzwaldklinik (Fernsehserie)

1988/2002

SOKO München (Fernsehserie, 2 Folgen)

1992

Happy Holiday (Fernsehserie)

1999

Nur ein toter Mann ist ein guter Mann

1998-2000

Der Havelkaiser (Fernsehserie)

2006

Rosamunde Pilcher – Land der Sehnsucht (Fernsehfilm)

Verschiedenes

 

Film I Theater I Lesung

Wenn ich mich fürchte

Filmplakat

Schwarzwaldklinik

Schwarzwaldklinik, 1985

Hotel Paradies

Czernowitz - Die Stadt, in der Menschen und Bücher lebten

Lesung, 2018

Onkel Wanja

Ensemble "Der Chef lässt herzlich schießen"

Köln, München, 1990/1991

Das Traumschiff

Franziska Bronnen, Horst Naumann,
ZDF-Reihe „Traumschiff“, 08.11.1985

Fachwechsel

Komödie von Frank Pinkus, 2002

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